Das Schlagwort Putinismus wird von transatlantischen Gesinnungsmedien benutzt, um das politische System Russlands unter der Regentschaft Wladimir Wladimirowitsch Putins zu bezeichnen. Das Schlagwort ist ebenfalls ein beliebter Kampfbegriff von Feministinnen, die damit jegliche Kritik am Feminismus delegitimieren wollen. (Siehe auch Breivik-Debatte und Antifeminismuskritik.)
Zitat: |
«"Traditionelle Werte", die angeblich zerstört, und "Pseudowerte" oder "westliche Werte", die Russland stattdessen aufgezwängt werden sollen: Es ist eine Erzählung, die Putin[wp] immer wieder zitiert. Dabei gelten die Geschlechtergerechtigkeit und der Feminismus, der sich für diese einsetzt, immer als besonders gefährlich. Offen inszenierter Antifeminismus ist seit vielen Jahren ein wichtiger Teil des Systems.
Es ist essenziell, diese Tatsache anzuerkennen: Die Abwertung und Entrechtung von Frauen (und von LGBTIQ+) ist kein zufälliges Nebenprodukt. Es ist ein Kernelement des Putinismus. Der Antifeminismus erfüllt als Instrument gleich mehrere Funktionen: Er dient als Rechtfertigung für eine autoritäre Politik nach innen, für Angriffskriege nach aussen - und er schafft gemeinsames Terrain mit rechten Bewegungen in verschiedenen Ländern.»[1]
|
Einzelnachweise
- ↑ Leandra Bias: Die Internationale der Antifeministen, Republik am 6. Juni 2022
- Anreißer: Gegen die Frau und die Demokratie: Der Kampf gegen gerechte Geschlechterverhältnisse gehört zum Kern des Putinismus und anderer rechter Bewegungen. Eine Antwort auf den Krieg muss deshalb auch eine feministische sein.
- Bildunterschrift: Die russische Band Pussy Riot am 12. Mai an einem Konzert in Berlin. Die Mitglieder der Band haben in Russland immer wieder für feministische Anliegen gekämpft - inzwischen sind sie aus ihrer Heimat geflüchtet.
- Zur Autorin: Leandra Bias[ext] ist Politikwissenschaftlerin und hat an der Universität Oxford zu Feminismus und Autoritarismus mit Fokus auf das ehemals sozialistische Europa promoviert.